Inhaltsverzeichnis

1. Digitale Produkte, die eine Wirkung erzielen
1.1 Hohes Niveau an Fachexperten
1.2 Schweizer Produkt-Innovationen für die ganze Welt

2. Offizielle Contact-Tracing-App der Schweiz
2.1 Vom ersten Brainstorming zum ersten realen Produkt
2.2 Schweizer Team-Work für ein Schweizer Produkt
2.3 System-Unterstützung durch Apple und Google
2.4 Privatsphäre und Sicherheit stehen im Mittelpunkt des Designs

3. Technologie vereinfachen, um Nutzung zu pushen
3.1 Schwer erreichbare Zielgruppe
3.2 In-House Testing trotz Corona
3.3 Bedingungen des Tests

4. Einsatz und Engagement aller Beteiligten

1. Digitale Produkte, die eine Wirkung erzielen

Im Jahr 2010, als Ubique gegründet wurde, war das Thema “Mobile Applications” noch ziemlich neu. Der Begriff „App“ wurde in diesem Jahr von der American Dialect Society sogar als Wort des Jahres gelistet. Das “Neuland” hielt das junge Unternehmen nicht davon ab, sich ausschliesslich auf die Entwicklung von Mobile-Applikationen zu fokussieren. Im Gegenteil, sie sahen das grosse Potential frühzeitig. Das Ziel vom ersten Tag an war, coole und vor allem für Endnutzer spannende und relevante Produkte zu entwickeln. Mit den von ihnen entwickelten Produkten wollen sie den digitalen Alltag der Mobile-Endnutzer verbessern.

1.1 Hohes Niveau an Fachexperten

Knapp 40 top ausgebildete und engagierte Mitarbeitende fasst Ubique mittlerweile. Trotz ihrer mittlerweile beeindruckenden Grösse haben sie ihren agilen Spirit beibehalten. Qualität und Effizienz werden bei ihnen tagtäglich gelebt. Mit ihrem fundierten Know-how unterstützen sie heute diverse Unternehmen bei grossen Vorhaben mit neuen Technologien. Ihre technische Kompetenz, ihre Nutzerzentrierung und das grosse Interesse an modernen Technologien machen sie zum idealen Partner für Innovationsprojekte.

1.2 Schweizer Produkt-Innovationen für die ganze Welt

Ubique ist in Zürich verankert, jedoch weltweit tätig. All ihre Produkte sind international skalierbar. Bei der Projektleitung setzen sie auf eine für sie mehrfach bewährte Hybridlösung zwischen sequentieller und iterativer Vorgehensweise. Dabei steht das Testen der Produkte im Fokus, um eine gute User Experience sicherzustellen. Funktionalitäten werden intern sowie extern mithilfe von Usability Tests getestet.

Ubique Enwicklungsprozess

Der Entwicklungsprozess von Ubique (Quelle: www.ubique.ch/services).

2. Offizielle Contact-Tracing-App der Schweiz

Die SwissCovid App, welche kostenlos im Apple Store und Google Play Store verfügbar ist, unterstützt mit Contact Tracing die Verhinderung der Virenverbreitung. Beim Contact Tracing werden enge Kontakte von mit dem Coronavirus infizierten Personen ausfindig gemacht. Je mehr Personen die App nutzen, desto wirksamer ist sie. Wie die App genau funktioniert, wird euch in diesem kurzen Video ganz einfach erklärt.

2.1 Vom ersten Brainstorming zum ersten realen Produkt

Die Idee zur heutigen SwissCovid App kam Ubique Ende März. Und dies während der zweiten Lockdown-Woche, als alle Mitarbeitende von zuhause aus gearbeitet haben. Sie haben sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Rolle Ubique als innovatives Softwareunternehmen in dieser Coronavirus-Situation spielt. Und vor allem, wie mit digitalen Produkte solche Krisen bewältigt werden können. Dabei sind sie ziemlich schnell Marcel Salathé und seinem Konzept “One Step Ahead” über den Weg gelaufen – wenn auch vorerst nur über Twitter. 

Während dieser Journey wurden sie natürlich auch von bereits vorhandenen und breit diskutierten Lösungen aus dem asiatischen Raum inspiriert. Ubique wollte jedoch aufzeigen, dass diese Lösungen auch “besser” bzw. unter Wahrung der Privatsphäre umgesetzt werden können. Im Rahmen des Hackathons #CodeVsCOVID19 haben sie schlussendlich Tag und Nacht an der Umsetzung ihrer Idee gearbeitet. Innerhalb einer kurzen, aber äusserst intensiven Zeit war ihre erste eigene Version ready: Die Next Step-App.

2.2 Schweizer Team-Work für ein Schweizer Produkt

Zur gleichen Zeit arbeitete die EPFL und die ETH Zürich an einem ähnlichen Konzept mit denselben Zielen. Dank des grossen Medieninteresse an der ersten Lösung von Ubique kam es schnell zur Zusammenarbeit mit den beiden technischen Hochschulen. Denn beide Seiten entwickelten eine technisch verwandte Lösung. Nach dem Zusammenschluss konnten sich alle Parteien auf die jeweiligen Stärken fokussieren. Mit dieser Kooperation entstand das Projekt “DP-3T”. Ende April verkündete schlussendlich das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine App auf Basis dieses Projekts zu entwickeln.

Das gesamte Team erhielt kurze Zeit später den Auftrag des Bundes für die offizielle Schweizer App – heute bekannt als SwissCovid App. Ubique konnte ihre Erfahrung auf der Ebene von Security/Kryptologie und der Implementation der Kommunikation über Bluetooth einbringen. Zudem waren sie hauptverantwortlich für die User Experience und das UI-Design, basierend auf den Erfahrungswerten der Next Step-App. Während der heissesten Entwicklungsphase der Contact-Tracing-App waren bis zu 80% des gesamten Ubique-Teams im Projekt involviert.

2.3 System-Unterstützung durch Apple und Google

Inspiriert vom weltweiten Engagement in der Bekämpfung des Coronavirus, spannten die internationalen Player Apple und Google ebenfalls zusammen. Wie auch das SwissCovid-Team verfolgen sie das Ziel, die Menschen mit digitalen Lösungen bestmöglich zu schützen und die Rückkehr in den Alltag zu beschleunigen. Sie ermöglichen den Einsatz der Bluetooth-Technologie, um Regierungen sowie Gesundheitsbehörden dabei zu helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Im Rahmen dieser Partnerschaft veröffentlichten die beiden Giganten den Entwurf einer Dokumentation für ein Expositions-Meldesystem, das die Rückverfolgung von Kontakten unter Wahrung der Privatsphäre ermöglichen soll. Zudem konnten mit ihrer Unterstützung Herausforderungen wie der schnelle Batterieverbrauch, da die App immer im Hintergrund läuft, behoben werden. Vor der Systemunterstützung der beiden Konzerne konnte dies für den Endnutzer nicht optimal gelöst werden.

2.4 Privatsphäre und Sicherheit stehen im Mittelpunkt des Designs

Der Schutz der Privatsphäre der Nutzer hatte bei der Entwicklung der SwissCovid App immer die höchste Priorität. Das Medienecho zum Datenschutz der App ist gross. Ubique überrascht das jedoch nicht, da es leider viele Lösungen gibt, die die Daten der Nutzer nicht ausreichend schützen. Aus diesem Grund haben sie sich jedoch für eine Architektur entschieden, die diesen Missbrauch der Daten nicht zulässt. Wer die App bereits installiert hat, weiss bereits: Es werden keine personenbezogenen Daten erfasst. Die Benachrichtigung erfolgt automatisiert und anonym, denn bei einer Begegnung wird nur ein verschlüsselter Code ausgetauscht.

3. Technologie vereinfachen, um Nutzung zu pushen

Beim Testing der Demo-App waren viele Testpersonen überrascht, wie schnell die Installation erfolgte. Und vor allem erstaunt darüber, dass wirklich keine persönlichen Daten, wie z.B. der Name oder die Telefonnummer, erfasst werden mussten. In wenigen Schritten hat der Nutzer die App erfolgreich installiert. Ubique hat ist es einmal mehr gelungen, komplexe Technologien so zu vereinfachen, dass der unkomplizierten Nutzung nichts im Wege steht.

Die benutzerfreundliche Handhabung und das Design stellten jedoch nicht die grössten Herausforderungen für sie dar. Den Content bzw. den Sinn und Zweck dieser App während des Onboarding-Prozesses möglichst einfach zu erklären, das war zu Beginn nicht so einfach. Doch dank vielen Testings und wertvollen Nutzer-Feedbacks konnten sie dieses Problem lösen und das Onboarding optimieren.

SwissCovid App

Der Onboarding-Prozess bei der Installation der SwissCovid App.

3.1 Schwer erreichbare Zielgruppe

Während der Entwicklung der SwissCovid App wurde diese immer wieder von allen involvierten Parteien getestet. Darunter waren Studenten der EPFL, der ETH Zürich und auch Mitarbeitende sowie Bekannte aus dem Umfeld von Ubique mit dabei. Es war jedoch Ubique bewusst, dass vor dem grossen Launch der SwissCovid App noch ein letztes Testing mit einer älteren Zielgruppe durchgeführt werden musste. Im eigenen Umfeld konnten die gewünschten Profile so kurzfristig vor Launch nicht gefunden werden.

Gesucht wurden Personen im Alter von 70+ und es sollten Smartphone-Nutzer sein. TestingTime hat sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt zur Verfügung gestellt und Ubique Unterstützung beim Usability Testing angeboten. Es war dem UX Team extrem wichtig, nicht ein spezifisches Bedürfnis dieser Nutzergruppe zu versäumen und damit den Erfolg der App bei älteren Generationen zu gefährden. Daher kam es dazu, für das Testen dieser spezifischen Zielgruppe, den Service von TestingTime in Anspruch zu nehmen.

TestingTime Testperson

Eine TestingTime Testperson beim Testen der SwissCovid App.

3.2 In-House Testing trotz Corona

Getestet wurde in Zürich, im Büro von Ubique. Der Grund für den Entscheid, trotz der Pandemie vor Ort zu testen, ist ganz simpel. Es wurde mit einer Demo-App getestet, die noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich war. Da bereits erste Lockerungen stattfanden und das Corona-Schutzkonzept eingehalten wurden, sprach nichts gegen die Tests. Die Testpersonen wurden vorgängig bestens instruiert. Nach ihrer Ankunft fanden sie im Eingangsbereich einen Tisch mit Desinfektionsmittel für die Hände vor. Während dem ganzen Testing wurde stets eine Mindestdistanz von 2 Meter eingehalten. Zudem trennte eine Plexiglaswand die Testpersonen vom Test-Verantwortlichen. Nach jeder Testperson haben die Verantwortlichen die Geräte und Tische desinfiziert und die Räume entsprechend gelüftet.

TestingTime Testperson 70+

Für die Sicherheit der Testpersonen wurde gemäss dem Corona-Schutzkonzept gesorgt. Da eine Plexiglas-Trennwand vorhanden war, mussten keine Mundschutzmasken getragen werden.

3.3 Bedingungen des Tests

Während des Tests wurde den Testpersonen ein Smartphone von Ubique zur Verfügung gestellt. Und zwar eins, welches möglichst ähnlich funktionierte, wie das eigene Smartphone der Testpersonen. Sie mussten daher nichts mitbringen und keine Vorkenntnisse haben. Um die Tests auswerten und Rückschlüsse ziehen zu können, hat Ubique die Gespräche und Handlungen mit audiovisuellen Mitteln aufgezeichnet. Natürlich wurde vorgängig die Erlaubnis (Unterschrift) der Testpersonen für die Videoaufnahmen eingeholt. Insgesamt hat das Interview mit den Personen 60 Minuten gedauert.

TestingTime Testperson männnlich

Die Testpersonen waren stolz darauf, das Ubique-Team mit ihrem Feedback unterstützt gehabt zu haben.

4. Einsatz und Engagement aller Beteiligten

Was Ubique bei diesem Projekt am meisten begeistert hat, ist der Einsatz und das Engagement aller involvierten Personen. Auch die Testpersonen von TestingTime konnten ihren Beitrag leisten. Sie alle waren sehr daran interessiert, möglichst ausführlich Feedback zu geben, um das Problem gemeinsam anzugehen. Dank dem Feedback konnten die letzten Unsicherheiten des Entwicklerteams vor dem offiziellen Rollout beseitigt werden. Vorläufig sind keine weiteren Tests der SwissCovid App geplant, da Ubique regelmässig Feedback von den vielen aktiven Nutzern der App erhält.

SwissCovid App Testpersonen Feedback

Relevantes Feedback beim letzten Test mit der gewünschten Nutzergruppe.

Über Ubique Innovations AG

Ubique ist ein junges, gut ausgebildetes und motiviertes Team. Sie lieben es, sich mit neuen Technologien auseinander zu setzen und haben breite Interessen und Fähigkeiten in den Bereichen Informatik, Projektleitung, User Experience, Design und Psychologie der Nutzer. So schlagen sie die Brücke zwischen Technik und Mensch und sind damit gerüstet für Herausforderungen aus unterschiedlichsten Branchen. Neugierig? Hier erfahrt ihr mehr.